Entstehung und die ersten Jahre des Vereins

 

Am 3.November 1981 trafen sich auf Initiative von Rudolf Brendel die Krippenfreunde Mona Hackl, Sepp Hagn, Ludwig und Gabriele Hämmerl, Konrad und Reinhild Hüller, Siegfried Kopp, Hubert Lehmeyer, Franz Pütz und Martin Steininger mit Sohn Martin. Man beschloss die Gründung eines Krippenvereins, der sich 1982 in Form eines Ortsvereins an den Verein Bayerischer Krippenfreunde anschloss.

 

Im Dezember 1981 entdeckte Hubert Lehmeyer in einem Münchner Auktionshaus eine zum Verkauf angebotene große Krippe aus dem Tölzer Raum, die spätere „Stegmaier-Krippe“. Es galt rasch zu handeln, damit diese Krippe komplett in den Besitz des jungen Vereins kam und nicht in Einzelteilen verkauft wurde (siehe Kapitel Stegmaier-Krippe).

 

Der junge Verein schaffte es, noch im selben Jahr eine Krippenausstellung im „Haus des Gastes“ mit einer aus Ton und Textilien, von Vereinsmitgliedern selbstgebastelten Krippe und zusätzlichen sieben anderen Leihkrippen zu organisieren. Auch wurden kleinere Bastelarbeiten erstmalig an den Adventsamstagen am Christkindlmarkt in Tegernsee verkauft. 1982 wurde die „Stegmaier-Krippe“ erstmalig vollständig mit neun anderen Leihkrippen ausgestellt. Das Bayerische Fernsehen, sowie die ARD stellten den Verein und die Krippe1983 in verschiedenen Sendungen vor.

 

1985 wurde Ludwig Hämmerl zum 1.Vorstand gewählt und der Krippenverein wurde mit seiner Satzung in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Miesbach eingetragen. Im gleichen Jahr beschloss der Verein die ersteigerte Krippe nach deren Vorbesitzer Josef Stegmaier als „Stegmaier-Krippe“ zu benennen. Die beim Ankauf der „Stegmaier-Krippe“ gemachten Schulden konnten bereits im Sommer 1985 getilgt werden, da der Verein von Anfang an Gönner und Freunde zu Spenden animieren konnte.

Selbstgebasteltes Krippenzubehör wurde nach wie vor auf dem Christkindlmarkt in Tegernsee verkauft. Diese Tradition unter Leitung von Gabriele Hämmerl und Fini Steinbacher sollte sich zu einer großen finanziellen Stütze des Vereins entwickeln. Durch die rege Basteltätigkeit einiger Vereinsmitglieder (die Familien Kopp, Hämmerl, Lehmeyer, Herr Gruber und Frau Nowak schufen die Anfänge) entstanden über die Jahre hinaus die Bastelgruppe und die Klosterarbeitengruppe (Leitung Rosemarie und Christoph Rouleaux).

 

Der Vorsitzende regte an, sich regelmäßig monatlich zu treffen, um neue Krippenthemen zu diskutieren und Ausstellungen vorzubereiten. Dies förderte auch den Zusammenhalt des immer noch kaum mehr als 50 Mitglieder zählenden Vereins. Seither traf man sich allmonatlich am 1. Freitag in wechselnden Lokalitäten der Region zu geselligen Runden. Besonders eng gestaltet sich die Beziehung zu den Schlierseer Heimatfreunden (jährliches Treffen im Heimatmuseum in Schliersee und zur Maiandacht in St. Quirin oder Georgenried). Den Beginn der Sommerpause läuteten die aktiven Bastler traditionell im Garten des 1. Vorstands ein.

 

Die „Stegmaier-Krippe“ und die 1981 gebastelte Krippe blieben nicht die einzigen Krippenbesitztümer des Vereins. 1984 spendete die Familie Eberlein aus Rottach-Egern ihre aus 29 „Oswaldo-Moroder“ Figuren samt Stall bestehende Krippe. Frau Urban-Fischer schenkte dem Verein die von ihrem Mann geschnitzten Krippenfiguren mit der großen Almhütte. Diese Krippe war lange Jahre die Kirchenkrippe von St. Quirin. 1986 bekam der Verein von Frau von Miller aus Bad Wiessee einige restaurierungsbedürftige sehr schöne Figuren geschenkt. Im Dezember 1987 spendete Herr Anton Deinböck eine Kasten- bzw. Höhlenkrippe. Diese war von seinem Sohn (Ministrant in Tegernsee) und dem damaligen Tegernseer Pfarrer, Geistlicher Rat Ludwig Bergmaier gefertigt worden. All diese Krippen wurden in unseren bisherigen Ausstellungen gezeigt.

 

Die Krippenausstellung 1986/1987 hatte mit der Krippe der Herzogin Eleonore, einer Leihgabe von Herzog Max in Bayern, einen besonderen Höhepunkt zu bieten. 1988/89 war die Krippenausstellung, die im „Haus des Gastes“ stattfand, bereits auf 21 sehenswerte Leihkrippen angewachsen.

 

1991 umfasste die umfangreiche Ausstellung bereits so viele interessante Krippen, dass die Stadt Tegernsee 3 Arbeiter zu deren Aufbau zur Verfügung stellte. Über die Ausstellung wurde seinerzeit in der Presse und auch im Regionalfernsehen des Senders Holzkirchen berichtet. In diesem Jahr sollte sie allerdings zum letzten Mal im „Haus des Gastes“ stattfinden. Wegen der schlechten Lagerbedingungen im Speicher verlagerte der Verein seine Krippen in den alten kath. Kindergarten.

 

Entwicklung und feste Bleibe im Pfarrzentrum Quirinal

 

Um einen festen Standort für die Stegmaier-Krippe sowie um Räume für den Verein zu erhalten, setzte sich der Vorstand anlässlich der Neugestaltung des Pfarrzentrums Quirinal mit Herrn Pfarrer Rupert Rigam in Verbindung. Ideal hierfür erschienen die Räume im Keller des alten Forsthauses.

Nachdem man sich geeinigt hatte, sollte der Raum für die Stegmaier-Krippe bis zur Krippenausstellung am 27.11.1993 fertiggestellt werden. Ab August 1993 benötigte es viele Arbeitsstunden seitens der Mitglieder, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Sepp Hagn und Georg Schneider erstellten die Plattform, die Kulisse wurde von der Kirchenmalermeisterin Barbara Bammer entworfen und gemalt. Gabriele Hämmerl gestaltete die Krippe mit ihren vollständig restaurierten Figuren neu. Außerdem wurden in den beiden anderen Ausstellungsräumen neue Schaukästen und weitere Ausstellungsplattformen geschaffen. Zur Ausstellung schmückten weihnachtliche Zeichnungen von Kindern aus dem Tegernseer Tal den Eingangsbereich der Tiefgarage und in einem der Ausstellungsräume bildete der aus Ton handgefertigte Krippenzyklus der Familie Milazzo einen weiteren Höhepunkt.

 

Über die gewohnten Aktivitäten - Ausflüge, monatliche Treffen usw.- hinaus, konnten nun, dank der festen Räumlichkeiten, die Klosterarbeiten- und die Bastelgruppe jeden Freitag zusammentreffen.

 

 

 

Die Ausstellung 1995/1996 wurde aufgrund der 1250-Jahr-Feier des Klosters Tegernsee bis zum 4.2.1996 verlängert.

 

1997 stellte der Verein für den Kölner Krippenweg eine Krippe zur Verfügung. Ab 1998 konnte der Verein Tegernseer Geschäftsleute dazu gewinnen, leer stehende Ladengeschäfte für den Verkauf von Krippenzubehör in der Weihnachtszeit zur Verfügung zu stellen. 1999 war dies der Laden von Fam. Staudacher, in den Jahren 2000/2001 der von Fam. Lorenz, 2002 bis 2005 der von Fam. Roßkopf in der Rosenstraße und 2007 die ehemalige Bäckerei Schinagl in der Hauptstraße.

 

Zur Ausstellung 2006/ 2007, die von über 3000 Besuchern gesehen wurde, konnte erstmalig der Eingang vom alten Forsthaus im Erdgeschoss des Pfarrzentrums benutzt werden. Zur selben Zeit stellte der Verein die Urban-Krippe für eine Ausstellung zur Ehren von Papst Benedikt XVI. in Giffoni/ Valepiano bei Salerno zur Verfügung.

 

Ab März 2007 baute der Verein ein neues Gehäuse für die Tegernseer Kirchenkrippe, wozu ihm ein entsprechend großer Raum für den Aufbau im Quirinal zur Verfügung gestellt wurde – siehe Kirchenkrippe.

 

An den Freitagen 28.11. und 5.12.2008 veranstaltete der Verein zum 1.Mal einen „Tag der offenen Tür“ im Quirinal.

 

2009/ 2010 organisierte der Krippenverein erstmalig einen Krippenweg. Hierzu stellten Vereinsmitglieder aber auch Geschäftsleute ihre Krippen zur Verfügung, die in ihren Schaufenstern ausgestellt wurden. Insgesamt beteiligten sich 25 Geschäfte. Die Kombination Krippenausstellung und Krippenweg stellte sich als sehr erfolgreich heraus. Der zunehmende Erfolg unserer Krippenausstellungen ist nicht zuletzt dem Einsatz unserer aktiven Vereinsmitglieder der Freitagsgruppe zu verdanken.

 

Am 2. März 2012 wurde auf der Jahreshauptversammlung ein neuer Vorstand gewählt. Herr Ludwig Hämmerl, Frau Gabriele Hämmerl und Herr Edwin Oberacher stellten sich für eine weitere Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung und gaben auf ihren Wunsch hin die Vereinsführung in jüngere Hände ab. Den Vorsitz übernahm Herr Christoph Rouleaux, seine Stellvertreterin ist Frau Renate Kiendl. Weitere Vorstands-mitglieder sind Herr Siegfried Müller, Frau Elfriede Maier und Herr Josef Paul.

 

2013/ 2014 veranstalteten die Krippenfreunde wieder eine große Ausstellung im Quirinal/ Pfarrzentrum, welche ca. 40 Weihnachtskrippen und zahlreiche Klosterarbeiten u.a. aus dem Privatbesitz der Mitglieder zeigte. Erstmals komplett zu sehen und auch dauerhaft aufgestellt ist eine Weihnachtskrippe aus der Provence, die Freiberger-Krippe – benannt nach ihrem Schenker, mit über 100 bekleideten und bemalten Keramik-Figuren (santons). Herr Adolf Gläßel und das Stiftlandmuseum Waldsassen haben uns bürgerliche Krippen aus dem Stiftland und Egerland zur Verfügung gestellt.  Ebenso zeigten wir von der Künstlerin Waltraud Milazzo Tonarbeiten des weihnachtlichen Geschehens mit ihrem besonderen Reiz im Betrachten und Nachdenken aus.  Einige Mitglieder stellten Klosterarbeiten aus, die sie das Jahr über mit handwerklichem Geschick und viel Geduld angefertigt haben. Zu sehen gab es Fatschenkindl, Trösterlein, Paradiesgärtlein sowie Bilder aus Gold- und Silberdraht und Krüllarbeiten. Auch Frater Stefan aus dem Kloster Andechs hat uns freundlicherweise hier wieder Exponate geliehen. Mit über 3.500 interessierten Besuchern über die Weihnachtszeit hinweg fühlen sich die Krippenfreunde in Ihrem Schaffen bestätigt und freuen sich auf die nächste Ausstellung.